Kirchenkonzert ist ein Glanzlicht

Der Chor Salute Nuova Voce und die Varnhalter Winzerbuben treten in der Herz-Jesu-Kirche in Varnhalt auf

Wohltuende Melodien, gesanglich elegant vorgetragen, gepaart mit ausgezeichneten musikalischen Darbietungen – das gemeinsame Kirchenkonzert des Chores Salute Nuova Voce und der Varnhalter Winzerbuben war ein Glanzlicht gelungener populärer Musikdarbietungen.

Mit dem Motto „Klangfarben“ hatten die Organisatoren das Konzert überschrieben, das für die Gesangsformation des Gesangvereins „Erwin“ Steinbach im dritten Jahr in Folge die Konzert-Trilogie im Rebland vorerst krönte.
Gemessen an der enormen Besucherresonanz ging das Rezept, das Orchester mit modernem Chorgesang zu kombinieren, auf. Denn mehrere Hundert Besucher zeigten sich am Sonntagabend in der katholischen Herz-Jesu-Kirche durchweg begeistert. Selbst hinter den Kirchenbänken standen die Besucher in Reihen, um das Konzert zu verfolgen.
Im Altarraum erstrahlten die in schmucke schwarz-dunkel-rote Kleidung eingehüllten Sängerinnen und Sänger des Chors. Davor hatten sich die rund 50 Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters positioniert. Insofern bot sich dem Publikum alleine schon durch die große Anzahl der Interpreten ein imposantes Bild, das durch den akustischen Genuss vollendet wurde.
Mit mehr als 14 Musik- und Gesangstücken, die in wechselnder Folge vorgetragen wurden, hatten sich Chor und Blasorchester intensiv auf das Kirchenkonzert vorbereitet. So überraschten die Winzerbuben unter der Leitung von Andreas Hacken die Freunde konzertanter Blasmusik gleich zu Beginn mit einer Melodie, die auf dem irischen Volkslied „Danny Boy“ gründete.
Bei dem Eröffnungsgesang des Chors zeigte dieser bei „Waiting for the Lord“ seine Stärke für Gospels. Das typische lateinamerikanische Temperament vermittelten die mehr als 30 Chormitglieder bei dem schwungvoll dargebotenen „Agua de Beber“.
Natalia Volkowa dirigierte den Chor vertretungsweise für die erkrankte Juna Tcherevatskaja. Auch begleitete die Dirigentin am Klavier. Wie tropfende Tauperlen, so erklangen die Töne am Klavier, als Natalia Volkowa bedächtig die ersten Takte von „Adiemus“ anstimmte und der Chor fast schon rituell den Gesangstext wiederholte. Besonders ergreifend: die gelungenen Oberstimmen im Sopran. Deutlich waren auch die behutsamen Rhythmen einer Cajon zu hören. Mit einer ähnlich melodischen Tröstung gelang es dem Chor, mit Enyas berühmten Lied „Only Time“ eine unbeschreiblich sanftmütige Atmosphäre in die Herz-Jesu-Kirche zu zaubern. Bei einem weiteren Part taten sich die Sopranstimmen von Sarah Lang und Andrea Werner hervor.
Zuvor hatten die Winzerbuben mit der choralartigen Version „Benediction“ brilliert. Tenorhornist Andreas Schmalz bestach mit den beiden Soloparts zu Beginn und am Ende des Musikstücks. Andreas Hacken moderierte in seiner sympathisch charmanten Art das Konzert. Sein Gespür, akustische Effekte sauber herauszuarbeiten, hat sich auf die Musikerinnen und Musiker übertragen, denn klangtechnisch kehrte das Blasorchester seine allerbeste Seite heraus.
Als Krönung erklangen zum Ende des Kirchenkonzerts Orchester und Chor gemeinsam bei dem Spiritual „You raise me up“. Mit „Halleluja“ von Leonard Cohen, bei dem sich Wolfgang Theurer als Solosänger hervortat, erfüllten Musiker und Sänger den Wunsch des Publikums nach einer Zugabe.

Bericht: Badisches Tagblatt / Nr. 274 von Christina Nickweiler